EMG-Biofeedback | Neurofeedbackpraxis

Neurofeedbackpraxis

EMG-Biofeedback

Elektromyographie (EMG)-Biofeedback ist eine verhalltensmedizinisch apparative Methode. Sie misst die elektrische Aktivität der Haut oder der Muskeln (z. B. im Rücken-, Schulter-, Nacken- und Gesichtsbereich), die in einem engen Zusammenhang mit emotionalem und körperlichem Stress bzw. krankhaften Veränderungen verschiedener Körperfunktionen steht. Indikationen sind: Muskelverspannung, Kopf- oder Gesichtsschmerzen, Bauchschmerzen, Migräne, chron. Müdigkeit, Schlafstörungen, unkontrollierbare Muskelzuckungen (Tics), Kopftremor, Tinnitus, Zähneknirschen (Bruxismus), Nackenschmerzen, Rückenschmerzen (rheumatischer, nicht-entzündlicher Art), Fibromyalgie, neuromuskuläre Erkrankungen (Lähmungen nach Schlaganfall oder Funktionsstörungen im Bewegungsablauf), Herzratenvariabilität, erhöhte Pulsvolumenamplitude, Atmungsfehlregulation (Kurzatmigkeit), Thermoregulationsprobleme (Schwitzen, Frieren), zu starke Sensibilität des "sympathischen" Nervensystems, neuro-vegetative Spannungszustände, Angst, Beklemmungsgefühl, Hitzewallung oder Kälteschauer, krampfhafte Magen-Darm-Beschwerden, Blähungen, Reizdarm, Bluthochdruck (essenzielle Hypertonie), körperliche Beschwerden mit und ohne hinreichender organischer Erklärung. 


HintergrundR

Patient sieht körperliche Anspannung und neurovegetative Erregung quasi am Bildschirm
Beim Elektromyografie-Biofeedback werden dem Betreffenden/Patienten an verschiedenen Körperstellen Sensoren (sog. Ableite-Elektroden) angelegt, die unter anderem die Pulsfrequenz, den Blutdruck (Blut-Volumen-Puls), die periphere Körpertemperatur, die elektr. Aktivität der Muskeln, Muskeltonus, Herzrate, Atemfrequenz und Leitfähigkeit der Haut messen, die mit inneren, emotionalen und mentalen (neuro-vegetativen und -kognitiven) Vorgängen in Verbindung stehen. Der Betroffene lernt in der Biofeedbacktherapie seine (veränderten) Körperfunktionen und -reaktionen über ein Monitoring besser wahrzunehmen, zu erkennen und willentlich zu kontrollieren/regulieren bzw. stabilisieren.

Digitale Elektromyografie z. B. der Halswirbelsäulen-Muskulatur ("HWS-EKG") 
Mit einer Funktionsmessung der HWS-Muskulatur, die ähnlich einem EKG die Muskelaktivität in Bewegung misst, wird unter dynamischen (und z. T. statischen) Bedingungen schmerz- u. strahlungsfrei die elektrophysiologische Aktivität der Muskulatur (Muskeltonus) gemessen und regulativ beeinflusst. Indikationen sind: hohe Muskel-Grundspannung, Muskelverhärtungen, -verkürzungen, -entzündungen, die - neben Bewegungseinschränkung, Fehlhaltung, muskulärer Dysbalance, reduzierter körperlicher Belastbarkeit - zu Spannungskopfschmerz führen können.


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Elektromyografie-Biofeedbacktherapie ist eine nichtmedikamentöse Behandlungsform und mindert/reduziert nebenwirkungsfrei ...  - muskuläre Anspannung (angespannter Kopf, Druck auf Schläfen, steifer Nacken, verspannte Schultern, Schmerzen im Kieferbereich, angespannter Bauch oder Thorax) - muskuläre Abwehrhaltung (habituierte Verhaltensreaktionen) - anfallsartig wiederkehrende Kopfschmerzen mit Übelkeit (Migräne) - Schlafinstabilität, Tagesmüdigkeit - stressbezogene Ängste (Stress-/Angstreaktionen) - Einbußen in der Konzentrations- und Leistungsfähigkeit - kognitive Anspannung (Grübelneigung, Missattribution, negatives "Gedankenkreisen") - körperliche Missempfindung, Verstimmung - psychosomatische Beschwerden - periphere thermale Regulationsstörung (Verengungen, Minderdurchblutung, Vasokonstriktion der Fingergefäße) - vegetative Symptome (Händeschwitzen, gesteigerte Puls- u. Atemfrequenz) - Tinnitusbelastung - "anormale" Muskelaktivitäten (Zittern, Krampf, Spastik) - Störungen im Bewegungsablauf, Fehlhaltung

EMG-Biofeedback und EEG-Neurofeedback werden in der therapeutischen Praxis meist mit weiteren Methoden kombiniert. So schulen z. B. Biofeedback- und Neurofeedback-Patienten mit Migränekopfschmerz in einem Vasokonstriktionstraining die Fähigkeit, durch Visualisieren "innerer Bilder" die Schläfenarterie (A. temporalis superficialis) enger oder weiter zu stellen. Dies kann genügen, um eine Migräneattacke zu kupieren. Gleichfalls werden Tinnitus-Patienten oder AD(H)S-Betroffene zur Abesenkung des neuro-vegetativen Grundanspannungsniveaus und der sympathikotonen Aktiviertheit mit einer kombinierten Therapie behandelt.

Zu Beginn einer Neuofeedbackbehandlung erfolgt immer ... - eine ausführliche, eingehende Anamnese - EEG- und EMG-Vordiagnostik (Baseline-Messung) und - Befunderhebung für eine individuelle Therapie- und Behandlungsplanung.